Mitarbeiterfluktuation – Wie Sie Ihre Mitarbeiter halten!
Mitarbeiterfluktuation - wenn wertvolle Mitarbeiter zur Konkurrenz wechseln. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Personal halten. Jetzt lesen!
Haben Sie in den vergangenen Monaten wertvolle Mitarbeiter an die Konkurrenz verloren? Dann sind Sie nicht alleine! Für Fach- und Führungskräfte ist die Lage am Arbeitsmarkt derzeit ausgesprochen gut und Personalfluktuation ein wichtiges Thema: Wie Sie selbst, so suchen auch andere Betriebe händeringend nach qualifiziertem Personal – und Bewerber können häufig zwischen mehreren Stellenangeboten wählen. Das macht deutsche Arbeitnehmer derzeit so wechselwillig wie nie zuvor!
Laut der Studie „Career Insights“ der Personalberatung Michael Page planen 69 Prozent einen Jobwechsel bereits innerhalb der nächsten Monate. Doch woran liegt es, ob sich Ihre Mitarbeiter von der Konkurrenz abwerben lassen oder doch lieber dauerhaft im Unternehmen bleiben? Das Thema Mitarbeiterbindung gewinnt vor diesem Hintergrund eine neue Bedeutung.
Im Artikel werden folgende Punkte betrachtet:
- Mitarbeiterfluktuation – was versteht man darunter?
- Personalfluktuation – das sind die Folgen für Ihr Unternehmen
- Geringe Bindung – hohe Personalfluktuation. Welche Gründe spielen eine wichtige Rolle?
- Bindung verstärken – Fluktuation vermeiden. Das sind die wichtigsten Faktoren!
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Mitarbeiterfluktuation
Mitarbeiterfluktuation – was versteht man darunter?
Der Ursprung des Begriffs „Fluktuation“ liegt im Lateinischen (fluctuare) und bedeutet „hin und her schwanken“. Im Kontext von Unternehmen bezieht sich Fluktuation auf das Personal und dessen Wechsel während eines bestimmten Zeitraums. Hier spricht man von Mitarbeiterfluktuation.
Die Mitarbeiterfluktuation beschreibt konkret die Rate, mit der Mitarbeiter in ein Unternehmen eintreten oder dieses verlassen. Sie ist ein normaler Bestandteil jedes Unternehmens und lässt sich mit einer einfachen Formel berechnen:
Anzahl der Personalabgänge: durchschnittliche Mitarbeiterzahl x 100
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Personalfluktuation – das sind die Folgen für Ihr Unternehmen
Die Vorteile der Mitarbeiterfluktuation lassen sich in drei Punkten zusammenfassen:
- Neue Impulse und Ideen
- Aufstiegschancen für verbleibende Mitarbeiter
- Wissenstransfer durch neue Mitarbeiter mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen
Eine zu hohe Mitarbeiterfluktuation hat allerdings auch negative Konsequenzen:
- Verlorenes Know-how
- Kompetenzlücken und damit verbundene Produktivitätssenkung
- Kosten für die Suche, Einstellung, Schulung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter sowie für Abfindungen und Entlassungen
- Negative Einflüsse auf das Betriebsklima und die Mitarbeiterzufriedenheit
Geringe Bindung – hohe Personalfluktuation. Welche Gründe spielen eine wichtige Rolle?
Es gibt drei Arten von Fluktuation im Personalwesen:
- Bei der unternehmensinternen Mitarbeiterfluktuation bleibt ein Mitarbeiter in seinem aktuellen Unternehmen, wechselt aber die Position – etwa weil er seine Fähigkeiten ausbaut oder erweitert und sich dadurch für höhere Positionen qualifiziert. Diese Art der Mitarbeiterfluktuation ist karrierefördernd.
- Die unternehmensfremde Fluktuation tritt auf, wenn Mitarbeiter ihr Arbeitsverhältnis kündigen und zu einem anderen Arbeitgeber wechseln. Infolgedessen muss das Unternehmen sich bemühen, Ersatz zu finden und möglicherweise neue Mitarbeiter einzustellen. Geschieht das bereits nach weniger als einem Jahr, besteht möglicherweise Verbesserungspotenzial im Onboarding-Prozess.
- Die natürliche Mitarbeiterfluktuation ist unvermeidbar. Sie tritt auf, wenn Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden, entweder aufgrund von Tod oder wenn sie in den Ruhestand gehen.
Von einem neuen Job versprechen sich Mitarbeiter vor allem eine neue Herausforderung, dicht gefolgt von besseren Entwicklungsmöglichkeiten. Auch das Thema Unternehmenskultur ist für einen möglichen Arbeitgeberwechsel ausschlaggebend. Etwa 60 Prozent ziehen das Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten als Entscheidungsgrundlage für eine berufliche Veränderung heran. In diesem Zusammenhang spielt auch die Kommunikation eine wichtige Rolle. Laut Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half sehen 40 Prozent der HR-Manager sehen in einem unzureichenden Austausch zwischen Mitarbeitern und Chefs einen der größten Führungsfehler.
Wie hoch die Mitarbeiterfluktuation eines Unternehmens ist, wird zu einem großen Teil durch das Mitarbeiter-Engagement bestimmt: Wie verbunden fühlen sich die Angestellten mit ihrem Arbeitsplatz bzw. Arbeitgeber?
Darüber hinaus können folgende emotionale sowie rationale Gründe eine Rolle spielen:
- Angebot von einem anderen Arbeitgeber mit Vorteilen wie kürzerer Arbeitsweg, flexiblere Arbeitszeiten oder höheres Gehalt
- Gute Wirtschaftslage bietet viele interessante Arbeitsmarktangebote
- Zu hoher Workload oder Druck am aktuellen Arbeitsplatz
- Veränderungen im Privatleben wie Geburt eines Kindes oder Ortswechsel des Partners
- Keine aussichtsreichen Perspektiven am aktuellen Arbeitsplatz
Bindung verstärken – Fluktuation vermeiden. Das sind die wichtigsten Faktoren!
Fühlen sich Ihre Mitarbeiter wertgeschätzt und anerkannt, begegnen Sie Ihnen auf Augenhöhe und fördern Sie sie entsprechend ihrer Stärken, haben Sie gute Karten, Ihre Mitarbeiter langfristig zu binden. Denn ein Jobwechsel ist auch für Arbeitnehmer mit großen Herausforderungen und Umstellungen verbunden, den sie nur auf sich nehmen, wenn sie sich davon eine deutliche Verbesserung erwarten. Finden sie sich hingegen im eigenen Unternehmen wieder, verlaufen Abwerbeversuche der Konkurrenz im Sand und die Mitarbeiterfluktuation bleibt auf einem niedrigen Niveau. Dafür sind zwei Grundsätze elementar:
1. Kommunikation als wichtigste Stellschraube
Kommunikation ist eine der wichtigsten Stellschrauben für Mitarbeiterbindung: Der Trend geht zu einem hierarchieübergreifenden, partnerschaftlichen Miteinander – laut Arbeitsmarktstudie steht daher in 64 Prozent der Betriebe die Führungskultur auf dem Prüfstand. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Chef und Mitarbeitern ist jedoch laut Sodexo Beziehungsbarometer bisher nur bei 22 Prozent der Beschäftigten üblich. Dabei schafft er Verbundenheit und ist ein Zeichen der Wertschätzung. Wer Anerkennung erhält, identifiziert sich mit seinem Unternehmen – ein stärkeres Bindemittel gibt es nicht!
2. Mitarbeiter individuell fördern & binden
Kommunikation bildet also die Grundlage für vieles. Im persönlichen Gespräch erfahren Sie, was Ihre Mitarbeiter wirklich wollen und können sie individuell fördern:
- Belastet einen Mitarbeiter der Spagat zwischen Beruf und Familie? Bieten Sie ihm flexible Arbeitszeiten an.
- Ist ein Angestellter mit seinem Gehalt unzufrieden? Zeigen Sie ihm mit einer leistungsabhängigen Entlohnung Wertschätzung.
- Wünscht sich ein Beschäftigter berufliche Entwicklungsmöglichkeiten? Erstellen Sie einen Karriereplan und unterstützen Sie ihn mit Weiterbildungen.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist Personalfluktuation ein ernst zu nehmendes Thema. Neues Personal ist schwer verfügbar, die Akquise zeitaufwändig und kostenintensiv. Investieren Sie daher in Mitarbeiterbindung – und schieben Sie Abwerbeversuchen damit den Riegel vor. Wer das vernachlässigt, bezahlt mit seinem Personal.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Mitarbeiterfluktuation
Kann Mitarbeiterfluktuation auch Vorteile haben?
Personalfluktuation kann für Unternehmen verschiedene Konsequenzen haben. Die Vorteile der Mitarbeiterfluktuation bestehen in neuen Impulsen und Ideen, Aufstiegschancen für verbleibende Mitarbeiter und im Wissenstransfer durch neue Mitarbeiter mit unterschiedlichen Erfahrungen und Kompetenzen.
Welche Mitarbeiterfluktuation ist normal?
Es gibt keine klare Antwort darauf, welche Mitarbeiterfluktuation „normal“ ist, da sie von der Branche, dem Unternehmen und den Arbeitsbedingungen abhängt. Eine moderate Fluktuation kann jedoch als positiv angesehen werden, da sie es dem Unternehmen ermöglicht, frisches Talent und neue Ideen zu gewinnen, während gleichzeitig ein gewisses Maß an Stabilität und Kontinuität gewahrt bleibt.
Was ist eine hohe Mitarbeiterfluktuation?
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass eine gesunde Fluktuationsrate bei etwa 8 bis 12 Prozent liegt.
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