Mittelständlern winken im Ausland gute Chancen – wenn die IT darauf vorbereitet ist
Bleibe im Lande und nähre dich redlich, sagt ein biblisches Sprichwort. Von dieser leicht angestaubten Weisheit sollten sich Mittelständler nicht beeindrucken lassen: International tätige kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) sind doppelt so erfolgreich wie ausschließlich auf den Inlandsmarkt fokussierte Firmen. Das sagt eine aktuelle Studie von DHL Express und dem globalen Informationsunternehmen IHS.
Pisa-Pessimisten aufgepasst: Best qualifizierte Fachkräfte in Deutschland
Besonders deutsche Unternehmen haben demnach für das Geschäft jenseits der Landesgrenzen die besten Voraussetzungen – im Vergleich zu ihren Wettbewerbern aus den anderen G7-Staaten sowie Brasilien, Russland, Indien, China und Mexiko (BRICM). Die deutschen Mittelständler profitieren nicht nur vom starken gesamtwirtschaftlichen Umfeld auf dem Heimatmarkt. Vielmehr verfügen Sie auch – Pisa-Pessimisten und Bildungs-Schwarzmaler aufgepasst – über die am höchsten qualifizierten und am besten ausgebildeten Mitarbeiter, so die Studie.
Dem beherzten Gang ins Ausland steht also nichts mehr im Weg. Zumal dort mehr winkt als neue Umsätze: „Weltweiter Handel ermöglicht den kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht nur, neue Märkte für ihre Produkte und Dienstleistungen zu erschließen, sondern bietet ihnen auch Zugang zu internationalen Best-Practice-Ansätzen und Innovationen“, betont DHL-CEO Ken Allen. „Vor allem aber sehen sich KMUs, die im internationalen Wettbewerb stehen gezwungen, ihre eigenen operativen Prozesse zu optimieren.“
Damit ist nicht zuletzt die Unternehmens-IT angesprochen. Ihr kommt die Aufgabe zu, international ausgerichtete Geschäftsprozesse abzubilden. Und nicht nur das: In diesem Zusammenhang hat das Management der Finanzen sowie das Reporting große Bedeutung, unterstreicht PAC-Analyst Frank Niemann. Auch diese müssen an die Anforderungen einer Internationalisierung angepasst werden.
Internationalisierung bedarf einer entsprechenden Software
Überlegungen, so Niemann, müssten Unternehmen außerdem bezüglich ihres Datenmanagements anstellen. Einerseits betreffe dies den Zugriff auf Daten unter Gesichtspunkten wie Performance und Sicherheit, andererseits auch grundlegende Fragen, etwa welche Daten zentral oder dezentral gespeichert werden sollten sowie wer welche Bestände pflegt.
Eine wichtige Rolle spielt nicht zuletzt die Standardsoftware. „Diese muss nicht nur unterschiedliche Sprachen und gesetzliche Anforderungen abdecken können“, erläutert Niemann, „sondern auch in der Lage sein, Geschäftsprozesse über die Standorte hinweg zu steuern.“ Dabei sei gleichermaßen zwischen zentral sowie dezentral gesteuerten Prozessen zu unterscheiden. Außerdem sollten Kooperationspartner, zum Beispiel Lieferanten, an den jeweiligen Standorten eingebunden werden – ebenfalls eine Aufgabe für das ERP-System.
Aber: Technik existiert nicht im luftleeren Raum – erst recht nicht die IT, ruft Niemann in Erinnerung: „Eine Herausforderung besteht oft darin, die mit der Internationalisierung einhergehenden organisatorischen Veränderungen in den Griff zu bekommen.“
Von Hans-Thomas Hengl
+++ Zusammenkommen werden Vertreter des internationalen Mittelstands in Berlin vom 9. bis 12. April 2013 bei der Sage ERP X3 Global Convention. Unter den Referenten der internationalen Sage-Veranstaltung sind zum einen Mitglieder des Sage Executive Committees, darunter CEO Guy Berruyer, CTO Klaus Michael Vogelberg sowie Christophe Letellier, CEO Mid-Market Europe und CEO Sage ERP X3. Zudem sind zahlreiche Sage Partner mit Partnerständen in der Convention-Ausstellung präsent. +++