Mitarbeitermotivation steigern: Schlüssel zur besseren Mitarbeiterbindung
Steigern Sie die Mitarbeiterbindung durch gezielte Mitarbeitermotivation. Erfahren Sie, wie Sie Ihr Team langfristig begeistern und erfolgreich binden können.
Deutsche Unternehmen kämpfen verzweifelt darum, die Folgen der Great Resignation für die Mitarbeiterbindung einzudämmen. In den letzten zwölf Monaten haben sich unzählige Mengen an Mitarbeitern von ihren Arbeitsstellen abgewandt. Herkömmliche Strategien und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung erweisen sich als unzureichend. Ein Umdenken ist erforderlich, um die Mitarbeitermotivation langfristig zu steigern und das Engagement der Mitarbeiter zu fördern. In diesem Artikel sehen wir uns an, wie Ihnen das gelingt, und geben Ihnen ein paar Tipps dazu, was Sie in Ihrem Unternehmen umsetzen können.
Wir behandeln folgende Aspekte:
- Warum Unternehmen Probleme haben, ihre Mitarbeiter zu binden
- Mitarbeitermotivation steigern für mehr Unternehmenserfolg
- Bedeutung und Wichtigkeit von Mitarbeitermotivation erklärt
- Messung und Tracking der Mitarbeitermotivation
- Tipps zur Reaktion auf Unternehmensergebnisse
- Was nachweislich funktioniert
- Langfristige Mitarbeitermotivation steigern
Warum Unternehmen Probleme haben, ihre Mitarbeiter zu binden
Eine Reihe von Faktoren beeinträchtigt die Mitarbeiterbindung nach der Pandemie und Unternehmen müssen schnell handeln, um ihre Talente zu halten und eine Beeinträchtigung der Arbeitsproduktivität zu verhindern.
Eine Studie des Personalvermittlers Robert Walters sieht die Schuld an der Great Resignation in einer „Loslösungskrise“: 60% der Beschäftigten fühlen keinen Bezug zu ihrer Arbeit. Hohe Mitarbeiterfluktuation, weniger Personen, die ins Büro kommen, und eine Abnahme der sozialen Aktivitäten innerhalb von Teams wurden als Hauptgründe genannt.
Die größte Herausforderung kleiner Unternehmen bei der Mitarbeiterbindung ist unter anderem der steigende Wettbewerb für Talente (War for Talents), was auch zu höheren Lohnsteigerungen führt. Man steht im Wettbewerb mit größeren Firmen, die als sicherere Option angesehen werden oder die mehr Zusatzleistungen bieten. Außerdem haben die Kostensteigerungen der letzten Monate selbst kleinen Verbesserungen mehr Gewicht gegeben.
Eine weitere große Herausforderung ist die Tatsache, dass die Menschen nach der Pandemie in großer Zahl kündigen und nach sinnstiftenderer Arbeit mit mehr Individualität und Flexibilität suchen. Dazu kommen Arbeitgeber, deren Angestellte die Arbeitszeit für mehr Freizeit reduzieren dürfen, auch wenn das weniger Gehalt bedeutet. Durch das Arbeiten im Homeoffice haben Bewerber die Qual der Wahl hinsichtlich Arbeit und Arbeitgeber. Das schafft einen starken Wettbewerb am Arbeitsmarkt sogar eine Verschiebung zum Arbeitnehmermarkt, dem Arbeitgeber mit großzügigeren und flexibleren Angeboten begegnen müssen.
In einem solchen Umfeld muss man laufend das Engagement der Mitarbeiter wiedergewinnen. Der Verlust von Talenten hat erhebliche finanzielle Auswirkungen. Aber auch weiche Kosten, wie der Verlust von Wissen, gestörte Kundenbeziehungen und Mehrarbeit für die verbleibenden Beschäftigten spielen dabei auch eine große Rolle.
E-Book: Top-Talente gewinnen, motivieren und binden
Themen: #WarforTalents #Mitarbeitergewinnung #Recruiting #Fachkräftemangel #Unternehmenskultur #EmployerBranding
In diesem Guide finden Sie viele Tipps, wie Sie ein motivierendes, positives Arbeitsumfeld schaffen, das Ihr Team begeistert, die Arbeitsproduktivität steigert und eine Unternehmenskultur fördert, die Sie zu einem attraktiven Arbeitgeber für Stellensuchende macht.
-> Abonnieren Sie den Sage Advice Newsletter mit nützlichem Expertenwissen (erscheint 1 x pro Monat) und erhalten Sie das kostenfreie E-Book als Dankeschön.
Mitarbeitermotivation steigern für mehr Unternehmenserfolg
Während Gehaltserhöhungen ein probates Mittel der Arbeitgeber sind, um Mitarbeiter zu binden, führen sie nicht immer zum gewünschten Ergebnis.
Auch wenn viele Arbeitgeber unterjährig zugunsten von Motivation und Bindung Lohnsteigerungen in Rekordhöhe zahlen, schafft das nur kurzfristig Abhilfe. Der Fokus sollte darauf liegen, die Mitarbeitermotivation langfristig zu steigern. Und die sollte nicht mehr einfach nur als ‚etwas ganz Nettes‘ oder ein immaterielles HR-Konzept betrachtet werden.
Motivation erhöht die Leistungsbereitschaft, das Engagement und die Produktivität. Darüber hinaus haben Studien von Korn Ferry gezeigt, dass das Zutrauen in die Fähigkeit des Arbeitgebers, alle Mitarbeiter zum Erreichen ihrer Karriereziele zu verhelfen, ein entscheidender Bindungsfaktor ist. In Unternehmen mit kleineren Strukturen und flacheren Hierarchien sind oft weniger Möglichkeiten für beruflichen Aufstieg vorhanden.
Um noch einmal auf die Motivation der Mitarbeiter zurückzukommen, gibt es auch andere Wege, um überzeugende Wertversprechen für sie zu entwickeln. Eine Möglichkeit besteht darin, Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, direkt am Geschehen zu sein, neue Kompetenzen in verschiedenen Rollen zu entwickeln und eine signifikante Auswirkung auf Kunden und den Erfolg des Unternehmens zu haben. Auf diese Weise können Sie das emotionale Engagement Ihrer Mitarbeiter gegenüber dem Unternehmen stärken.
Bedeutung und Wichtigkeit von Mitarbeitermotivation erklärt
Der Begriff „Mitarbeitermotivation“ bezieht sich auf alle Faktoren, die dazu führen, dass Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen bleiben und sich besonders engagieren. Durch die Implementierung von Motivationskonzepten können Sie die Unternehmenskultur verbessern und ein positiveres Arbeitsumfeld schaffen.
Motivierte Mitarbeiter fühlen sich eingebunden und sind mit Begeisterung und Engagement bei der Sache. Das steigert Bindung, Produktivität und Rentabilität. Doch ein Mangel an Motivation kann zu einer Abnahme von Eigeninitiative, Mitwirkung und Arbeitsergebnissen führen – und einem höheren Krankenstand.
Die Great Resignation ist nicht allein eine kurzfristige Auswirkung der Pandemie, sondern basiert auf längerfristigen Veränderungen in den Erwartungen der Mitarbeiter. Daher ist es für Unternehmen entscheidend, im Rahmen ihrer Motivationskonzepte zu zeigen, wie ihre Ziele mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter in Einklang stehen. Ohne diesen Schritt ist es wahrscheinlich, dass sich die „Great Resignation“ weiter fortsetzt.
Arbeitszufriedenheit, also das Gefühl der Wertschätzung und Kenntnis darüber, wie Mitarbeiter zu den gemeinsamen Ambitionen beitragen, sind wichtige Aspekte geworden. Motivation ergibt sich auch daraus, dass das Management die Informationen, die Selbsterkenntnis und die Empathie hat, den gemeinsamen Erfolg zu unterstützen.
Messung und Tracking der Mitarbeitermotivation
Indem Sie sich aktiv um die Motivation Ihrer Mitarbeiter bemühen, können Sie eine stärkere Bindung, höhere Mitarbeiterzufriedenheit und bessere Net Promoter Scores (eNPS) erreichen. Darüber hinaus können Sie einen niedrigeren Krankenstand und eine geringere Fluktuationskosten verzeichnen. Sie können den Erfolg dieser Bemühungen anhand von Mitarbeiterdaten aus verschiedenen Quellen verfolgen, darunter:
- Onboarding-Umfragen
- Jährlichen Motivationsstudien
- Kürzeren, häufigeren Mitarbeiterumfragen
- Feedback aus Leistungsbeurteilungen
- Umfragen unter Mitarbeitern, die gekündigt haben
Da Motivation in gewisser Weise auf Emotionen basiert, erfordern Ihre Pläne zur Steigerung der Motivation eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Messungen. Eine Rückkopplungsschleife, um die Meinungen und Gedanken der Mitarbeiter einzubeziehen, ist unerlässlich. Durch diese Rückmeldung zeigen Sie, dass Sie zuhören und dies wiederum stärkt das Vertrauen der Mitarbeiter.
Es ist ratsam, die Motivation der Mitarbeiter durch verschiedene regelmäßige Mechanismen wie formelle Umfragen und informelle Nachverfolgungen und Austausche zu verfolgen und zu messen. Es ist wichtig, formale Messungen wie den eNPS in konkrete Handlungspunkte auf der Agenda zu integrieren, auch während Vorstandssitzungen. Dadurch wird deutlich, dass die Motivation der Mitarbeiter eine zentrale Rolle spielt und kontinuierlich im Fokus steht.
Eine zusätzliche Messgröße könnte sein, wie gerne sich Mitarbeiter über ihre reguläre Arbeit hinaus engagieren, beispielsweise durch die Organisation von informellen Treffen nach Feierabend. Wenn dies häufig geschieht, ist es ein sehr positives Zeichen für eine starke Teamkultur. Darüber hinaus ist es wichtig, die Fluktuationsrate im Auge zu behalten, um das Gesamtbild der Mitarbeitermotivation abzurunden. Indem man diese Aspekte berücksichtigt, erhält man ein umfassenderes Verständnis für die Motivation der Mitarbeiter.
Einsatz von cloudbasierte HR-Software zur Messung und Tracking der Mitarbeitermotivation
Mit cloudbasierter HR-Software haben Sie die Möglichkeit, Ziele und Benchmarks für die Mitarbeitermotivation festzulegen und Motivationsumfragen durchzuführen. Diese Software ermöglicht auch die Einrichtung persönlicher Gespräche mit Mitarbeitern sowie eine unkomplizierte Informationsverteilung über Neuerungen im Unternehmen. Zudem können Sie mithilfe der Software den eNPS berechnen und Mitarbeiter, die neu zum Unternehmen kommen oder es verlassen, im Rahmen dieses Prozesses befragen. Durch den Einsatz solcher HR-Software erhalten Sie eine effiziente und ganzheitliche Unterstützung bei der Messung und Verwaltung der Mitarbeitermotivation.
Einige Unternehmen empfehlen, die Mitarbeiter danach zu befragen, wie lange sie sich vorstellen können, dem Unternehmen treu zu bleiben. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Daten dazu dienen können, Fluktuationsrisiken vorherzusagen und Prognosen abzuleiten. Mithilfe der Umfragedaten können auch die Gründe für Fluktuation ermittelt und Prognosemodelle entwickelt werden. Dies kann geschehen, indem man das Arbeits- und Engagement-Erlebnis der Mitarbeiter vergleicht, die sich weniger bzw. stärker engagieren, oder indem man die Umfrageantworten mit nachfolgenden Informationen zur Fluktuation verknüpft. Mit diesem Ansatz gewinnen Unternehmen wertvolle Einblicke zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und Ermöglichung strategischer Maßnahmen gegen Fluktuation.
Tipps zur Reaktion auf Unternehmensergebnisse
Um schnell und entschieden zu handeln, brauchen Sie diese objektiven, quantitativen Daten. Der größte Fehler liegt darin, das Überwachen und Ergreifen von Maßnahmen hinauszuzögern:
Nie aufhören zuzuhören
Sie dürfen nie aufhören zuzuhören, insbesondere, wenn es um Ihre Mitarbeiter und ihr Wohlbefinden geht. Man sollte die Bedürfnisse der Mitarbeiter immer individueller und flexibler angehen, beispielsweise, weil sie im Büro, hybrid, remote oder auch remote im Ausland arbeiten wollen. Teambuilding-Events können die Mitarbeiterbindung steigern. Nach mehreren Jahren Pandemie ist es wichtig, dass sich die Mitarbeiter persönlich treffen und regelmäßig Erfahrungen austauschen.
Feedback ist A und O
Handeln Sie zeitnah. Es gibt nichts Schlimmeres, als um Feedback zu bitten und dann nichts damit anzufangen. Gleichzeitig ist es ebenso wichtig, zu erklären, warum bestimmte Dinge nicht umgesetzt werden können, vorausgesetzt, dass Sie sie in Betracht gezogen haben.
Umfragen wirken bereits vor dem Ausfüllen: Unternehmen betonen die Mitarbeiterbeziehung. Die Veröffentlichung und Kommunikation der Umfrageergebnisse und geplanten Veränderungen ist von großer Bedeutung, um die Mitarbeitermotivation zu steigern.
Was nachweislich funktioniert
Es gibt nicht die eine Lösung für Unternehmen. Studien von Korn Ferry haben jedoch herausgefunden, dass es zur langfristigen Steigerung der Mitarbeiterbindung Folgendes bedarf:
- Zuversicht, dass das Unternehmen gut geführt wird und in die richtige Richtung steuert
- Positive Chancen zum Lernen und Wachsen
- Wertschätzung und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Entlohnung und Arbeitseinsatz.
- Führung und Einflussnahme gemäß ihren Aufgaben
- Effiziente Arbeitsabläufe und Unterstützung von Kollegen
McKinsey-Studie: keine Wertschätzung und Zugehörigkeit führt zur Kündigung
McKinsey-Studien zeigen, dass die meisten Mitarbeiter, die innerhalb der letzten sechs Monate gekündigt haben, sich vom Unternehmen oder den Vorgesetzten nicht wertgeschätzt oder nicht zugehörig fühlten. Viele gaben an, mit Menschen arbeiten zu wollen, die sich vertrauen und umeinander kümmern.
Doch die Reaktion der Arbeitgeber verfehlt ihr Ziel. Die meisten Führungskräfte wollen, dass die Mitarbeiter vier bis fünf Mal die Woche ins Büro kommen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, so McKinsey. Doch die Rückkehr ins Büro löst ihre Probleme nicht unbedingt. Der Schuss könnte sogar nach hinten losgehen.
Grund zum Büro kommen geben, statt Rückkehr forcieren
Die Grundhaltung der Mitarbeiter hat sich verändert. Statt die Rückkehr ins Büro zu forcieren, sollten die Arbeitgeber den Beschäftigten einen Grund geben, ins Büro kommen zu wollen. Ein Technologieunternehmen ging beispielsweise das an, was den Mitarbeitern am meisten bei der persönlichen Interaktion gefehlt hatte, ließ Einzelarbeit aber remote erledigen. Im Büro kombinierte man das Beste des Homeoffice und der Vor-Ort-Anwesenheit durch die Schaffung so genannter „Soft Spaces“ wie ein Café mit legerem Ambiente sowie weitere Gemeinschaftsbereiche.
Laut McKinsey hat Motivation auch viel mit dem Zwischenmenschlichen zu tun, weshalb ein ausgewogener Fokus auf Wachstum, Motivation und Wohlbefinden wichtig ist. Das Unternehmen empfiehlt, die Teammitglieder spontan anzurufen und sich nach ihrem Wohlergehen zu erkundigen. Dadurch ergeben sich mehr Zusammenarbeitschancen und für die einzelnen Teammitglieder Zeit, einen Beitrag zu leisten.
Die Mehrheit der Mitarbeitermotivation basiert auf nicht finanzieller Anerkennung
Bis zu 55% der Mitarbeitermotivation basiert auf nicht finanzieller Anerkennung, so McKinsey. Mitarbeiter empfinden viele Motivationstaktiken als transaktional, alltäglich, unpersönlich. Beispielsweise riskiert eine Einmalzahlung für alle das komplette Gegenteil. Stattdessen sollten Sie herausfinden, was Ihren Teams am wichtigsten ist, Anerkennung und Wertschätzung personalisieren sowie Möglichkeiten zum Aufbau von Beziehungen bieten.
Dadurch entwickelt sich eine engere zwischenmenschliche Beziehung statt einer lockereren, finanziellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter mit einer positiven Beziehung in diesen Bereichen beim Unternehmen bleiben, lag acht Mal höher und sie zeigten vier Mal mehr Engagement als diejenigen mit einer negativen Beziehung, so McKinsey.
Langfristige Mitarbeitermotivation steigern
Während viele kleine Unternehmen die Herausforderungen der „Great Resignation“ zwar erkennen, haben sie oft Schwierigkeiten, damit umzugehen. Es ist wichtig, eine ganzheitlichere Beziehung zu den Mitarbeitern aufzubauen, indem Flexibilität, Work-Life-Balance und emotionale Resilienz gefördert werden. Darüber hinaus sollten niedrigschwellige Möglichkeiten geschaffen werden, damit Mitarbeiter um Unterstützung bitten können.
Die Mitarbeitermotivation ist mittlerweile von entscheidender Bedeutung für langfristigen Wettbewerbsvorteil geworden. Wenn unterstützende Führungskräfte die einzigartige Vorteile erkennen und anwenden, verwandeln sie Arbeit von Pflicht zu Wunsch für ihre Mitarbeiter.
Interessante Artikel zum Weiterlesen
- Great Resignation: Darum kündigen Arbeitnehmer
- Top 5: Mitarbeiterbindungsmaßnahmen
- Arbeitsproduktivität: Sind Mitarbeiter faul oder einfach nur unzufrieden?
- Mitarbeiterfluktuation: Wie Sie Ihre Mitarbeiter halten!
- Fachkräftemangel in Deutschland: Das große Buhlen um die Fachkräfte
- Fluktuationskosten verstehen, berechnen und aktiv reduzieren