Beruflicher Erfolg wird nicht nur allein durch die Berufsbildung und Fachkompetenzen bestimmt – darüber sind sich die meisten Unternehmen einig. Neben der entsprechenden Qualifikation und Berufserfahrung soll der Bewerber noch teamfähig sein, motivieren können und Kommunikationsstärke zeigen. Diese Schlüsselqualifikationen werden unter den sogenannten Soft Skills zusammengefasst und beziehen sich im Wesentlichen auf alle Kompetenzen, mit der sich die Persönlichkeit beschreiben lässt. Soziale Kompetenzen lassen sich in mehrere Kategorien unterteilen, dazu zählen der Umgang mit sich selbst und mit anderen sowie Zusammenarbeit und Mitarbeiterführung.
Welche Eigenschaften ein Kandidat im Detail für seinen Beruf braucht, richtet sich nach dem Anforderungsprofil. Während ein Abteilungsleiter für seine Position eine ausgeprägte Motivationsfähigkeit und Fairness mitbringen sollte, braucht ein Mitarbeiter im Vertrieb gute Umgangsformen, Überzeugungsfähigkeit und Ausdauer. Soziale Kompetenz gilt als wichtiger Karrierefaktor und spielt daher beim Recruitment eine wesentliche Rolle. Während sich die fachlichen Kompetenzen anhand des Lebenslaufs ablesen lassen, wird es bei den Soft Skills schon schwieriger. Hierfür setzen Unternehmen spezielle Assessment-Center ein, nutzen psychometrische Tests in Form von Fragebögen und stellen gezielt Fragen im Vorstellungsgespräch.
Wie lassen sich Soft Skills messen?
Um herauszufinden, wie es um die Teamfähigkeit eines Kandidaten steht, ob er kritikfähig und verantwortungsbewusst ist, gibt es verschiedene Methoden. Die Vereinsmitgliedschaft in der Fußballmannschaft ist nur bedingt ein Indikator dafür, dass sich der Bewerber gut in ein Team einfügen und seine Interessen denen der Gruppe unterordnen kann. Im Bewerbungsgespräch kann der Vorgesetzte bereits beobachten, ob der Kandidat aufmerksam zuhört, in der Lage ist, Sachverhalte zu erklären, überzeugend argumentiert und andere Sichtweisen akzeptiert. Anhand dieser Verhaltensweisen offenbart sich Kommunikationsfähigkeit, die in vielen Berufen gefragt ist. Anhand von Fangfragen testet der Recruiter, wie sich der Bewerber verhält. Bleibt er ruhig und bewahrt Respekt gegenüber dem Gesprächspartner oder reagiert er irritiert? Anhand der Antwort und seiner Reaktion lässt sich erkennen, ob der Bewerber seine eigene Meinung vertreten und sich trotzdem tolerant gegenüber anderen Ansichten zeigen kann. Eine geeignete Methode sind außerdem situative Fragen. Dabei fordert der Personaler den Kandidaten dazu auf, eine Situation zu beschreiben, in der er von einem Kollegen kritisiert wurde oder eine Aufgabe im Team erledigen musste.
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Soziale Kompetenzen trainieren
Soft Skills sind nicht nur relevant bei der Besetzung einer neuen Stelle, sondern finden auch im Rahmen der Personalentwicklung ihre Bedeutung. Einfühlungsvermögen, Durchsetzungsfähigkeit, Führungsqualitäten sowie Geduld und weitere Soft Skills lassen sich erlernen. Durch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen und Workshops können Unternehmen die Kompetenzen ihrer Arbeitnehmer stärken und sie optimal auf zukünftige Anforderungen vorbereiten. Vom individuellen Coaching über Seminare bis hin zu Feedback-Gesprächen bieten sich verschiedene Maßnahmen an. Entscheidend für den Erfolg ist jedoch, dass der Mitarbeiter an der Persönlichkeitsentwicklung interessiert ist und sich offen gegenüber neuen Vorschlägen zeigt. Auch dies ist eine soziale Kompetenz.