Bei der Definition von Intelligenz existiert keine einheitliche Auffassung. Allgemein werden darunter kognitive Fähigkeiten des Menschen als Teil seiner Persönlichkeit verstanden. Dazu zählen Denk- und Urteilsvermögen sowie Logik, die den Menschen befähigen, autonom mit seiner Umwelt zu interagieren. In Sachen Künstliche Intelligenz (KI) erhalten Algorithmen scheinbar solche menschlichen Fähigkeiten für eine autonome Interaktion.
Künstliche Intelligenz simuliert menschliches Verhalten
Die Künstliche Intelligenz beschäftigt sich als Teilgebiet der Informatik mit autonom agierenden Algorithmen, die menschliches Verhalten simulieren. Algorithmen sind softwarebasierte Regeln, mit denen Daten verarbeitet werden. Unterschieden werden aus der Entwicklungsgeschichte starke und schwache Künstliche Intelligenz. Starke KI-Systeme sollen das menschliche Denken völlig nachahmen können. Sie sind bisher eine Vision der Science Fiction-Literatur. Schwache KI-Systeme sind dahingegen lediglich in der Lage, bei einem konkreten Anwendungsfall menschenähnlich zu interagieren. Dafür müssen ihre Algorithmen angelernt werden. Mit einem Grundstock an Daten verarbeiten KI-Algorithmen also in einem vorgegebenen Regelwerk Daten. Ein weiteres Kriterium ist, dass eine Künstliche Intelligenz aus ihren Verarbeitungsprozessen selbständig lernt, also Erfahrungen sammelt, diese auswertet und in ihrer Interaktion berücksichtigt.
Künstliche Intelligenz und Ethische Dimension – Geht das? Zum Blogbeitrag
Künstliche Intelligenz ist stark in der Mustererkennung und -verarbeitung
KI sind heute vor allem wissensbasierte Expertensysteme, die aus Milliarden Daten und vorgegebenen Anwendungsregeln aus konkret-formalisierten Frage- oder Problemstellungen logische Schlüsse ziehen. Vor dem Hintergrund ihrer Wissensbasis erkennen sie Muster aus ihrer Problemstellung und können diese analysieren. Sie können dadurch beispielsweise Bilder, Schriftsprache oder Werkstücke erkennen. So assistieren KI-Systeme Ärzten bei der Krebsdiagnose, indem sie Millionen von Röntgenbilder auswerten und Musterabweichungen auf neuen Aufnahmen entdecken. Ebenso arbeiten solche Systeme bereits in der Qualitätssicherung in der Massenfertigung, um fehlerhafte Produkte auszusortieren. Bekannt sind KI-Systeme vor allem von Suchmaschinen, die die angeblich besten Seiten an erster Stelle zeigen, die am besten zur Suchanfrage passen. Auch in Übersetzungssoftware liefern Künstliche Intelligenz mittlerweile erstaunlich gute Resultate ab.
KI kann Sprache in Text umwandeln – und umgekehrt geht es auch
KI-Systeme führen heute schon einfache Dialoge am Telefon, indem sie Gehörtes in Text umwandeln und mittels Musteranalyse den Inhalt interpretieren. Umgekehrt sind sie in der Lage, ihre Antwort menschenähnlich auszusprechen. Zahlreiche dieser Chatbots genannten KI-Systeme sind bereits im Einsatz. Ihre Fähigkeiten eröffnen unzählige Anwendungsgebiete für die Digitalisierung von Prozessen, die bisher nur durch Menschen bewältigt werden konnten.
Künstliche Intelligenz treibt Digitalisierung und Industrie 4.0
Schon heute produzieren Unternehmen mehr Daten, als sie mit ihrer herkömmlicher IT überhaupt nutzen können. Dabei ist das Wissen über Kunden und Einkaufspräferenzen, die Nachfrage- und Marktentwicklungen, Produktions- und Logistikprozesse, Buchhaltungs- und Steuervorgänge sowie HR-Themen essentiell, um tragfähige Geschäftsentscheidungen zu fällen. Hier helfen künftig KI-Systeme, große Datenbestände nach vorgegeben Regeln zu verarbeiten, neue Muster zu erkennen und ihren Kollegen aus Fleisch und Blut Handlungsempfehlungen zu geben. Vor allem ihre Eigenschaft, aus Erfahrungen auch zu lernen, Machine Learning genannt, wird ihre Leistungen immer weiter steigern.