Traditionell erhalten Unternehmen Betriebsnummern von verschiedenen Institutionen. Unter anderem gibt es eine Betriebsnummer für die Entsorgung von Sondermüll oder entsprechende Identifikationsnummern bei Handwerks- und Handelskammern. Auch in vielen anderen Bereichen, in denen Unternehmen registriert sind, erhalten sie eine Nummer. Anhand dieser lassen sich schnell und einfach die vom jeweiligen Betrieb erfassten Daten aufrufen und neue Daten speichern. Es gibt jedoch in Deutschland seit einigen Jahren eine zentrale Betriebsnummer. Diese ist unter diesem Begriff allgemein bekannt. Neben den Betriebs- und Identifikationsnummern verschiedener Institutionen ist diese die Legitimationsziffer der Bundesagentur für Arbeit. Da jedem beantragenden Unternehmen eine eigene Nummer zugewiesen wird, eignet sie sich auch in anderen Bereichen zur eindeutigen Identifikation.
Wichtiges Identifikationsmerkmal – Betriebsnummer der Bundesagentur für Arbeit
Die Betriebsnummer der Bundesagentur für Arbeit benötigt jedes Unternehmen, das Mitarbeiter beschäftigt. Sie gilt auch für geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Lediglich Freiberufler und Kleinunternehmen ohne Mitarbeiter benötigen die achtstellige Erkennungsziffer nicht. Sie hat für verschiedene Bereiche Bedeutung. Sie ist die Erkennungsziffer des Unternehmens bei Kontakten zur Sozialversicherung. Rentenversicherung und Krankenversicherungen registrieren Unternehmen mit ihrer Betriebsnummer der Bundesagentur für Arbeit. Firmen, die Sozialabgaben ihrer Mitarbeiter weiterleiten, benötigen dazu also ihre individuelle Erkennungsziffer. Ohne sie ist die Meldung an die Krankenkassen nach der Datenerfassungs- und Übermittlungsverordnung nicht möglich. Aus den gemeldeten Daten der Unternehmen erstellt die Bundesagentur für Arbeit zudem die amtliche Beschäftigungsstatistik. Im Rahmen der Statistik dient die Nummer außerdem dazu, die einzelnen Mitarbeiter speziellen Berufen, Regionen und Wirtschaftszweigen zuzuordnen.
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Der Betriebsnummern-Service und andere Institutionen
Zur Vergabe der Betriebsnummern hat die Bundesagentur für Arbeit einen speziellen Betriebsnummern-Service eingerichtet. Er ist Ansprechpartner für Betriebe und Unternehmen. Da im Zusammenhang mit ihr weitere Unternehmensdaten gespeichert werden, sind Unternehmen durch die Datenerfassungs- und Übermittlungsverordnung verpflichtet, Änderungen ihrer Daten wie den Betriebssitz, die Rechtsform oder die Struktur unverzüglich anzugeben. Der zentrale Betriebsnummern-Service hat seinen Sitz in Saarbrücken. Von dieser Regelung gibt es einige wenige Ausnahmen. Für Privathaushalte, die eine Betriebsnummer für geringfügig Beschäftigte benötigen, ist die Knappschaft für die Vergabe der Betriebsnummer zuständig. Unternehmen des Bergbaus und der Mineralien-Gewinnung erhalten ihre Betriebsnummer von der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See. Dasselbe gilt für Betriebe der See-Berufsgenossenschaft, also Reedereien und andere Schifffahrts- und Transportbetriebe.
Beantragung der Betriebsnummer
Die Beantragung der Betriebsnummer beim Betriebsnummern-Service der Bundesagentur für Arbeit erfolgt einfach, schnell und in elektronischer Form. Über einen Online-Service wird die Betriebsnummer beantragt. Neben dem Unternehmen oder Betriebsinhaber kann auch eine vertretungsberechtigte Person den Antrag stellen. Das bietet sich zum Beispiel an, wenn ein Steuerberater die Lohn- und Gehaltsabrechnungen erstellt. Nach Angaben der Arbeitsagentur erfolgt die Zuteilung der Betriebsnummer innerhalb von ca. drei Werktagen.