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Absentismus

Beschreibung im Lexikon

Absentismus

Dass ein Mitarbeiter bisweilen aufgrund einer Erkrankung vom Arbeitsplatz fernbleibt, ist normal und sollte vom Unternehmen nicht beanstandet werden. Häufen sich die Fehlzeiten hingegen und fällt ein Arbeitnehmer mehr durch seine Abwesenheit als durch Leistung auf, besteht Handlungsbedarf. Die Fehlzeitenproblematik, die unter dem Begriff Absentismus beschrieben wird, lässt sich nicht so einfach quantifizieren und hängt jeweils vom Einzelfall ab. Absentismus kann neben Krankheiten verschiedene Ursachen haben. Gründe, die zur Arbeitsunfähigkeit führen, sind beispielsweise äußere Umstände, familiäre Probleme und motivational bedingte Entscheidungen zum Fernbleiben. Nicht jeder Mitarbeiter wird sich seinem Vorgesetzten anvertrauen und über die Schwierigkeiten offen berichten, weshalb Arbeitgeber in vielen Fällen erst einmal nicht die richtigen Mittel einsetzen können. Ob ein Mitarbeiter aufgrund seiner häufigen Fehlzeiten diszipliniert werden sollte oder Hilfe benötigt, ist daher personenabhängig abzuwägen. Abwesenheit stellt für Unternehmen einen wesentlichen Kostenfaktor dar, außerdem erschweren Fehlzeiten die Personaleinsatzplanung.

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Welche Maßnahmen bieten sich als Hilfe an?

Wenn die Ursache für Abwesenheit vom Arbeitsplatz erkannt wird, lässt sich leichter eine gemeinsame Lösung mit dem Mitarbeiter finden. Hierfür ist es notwendig, dass der Vorgesetzte oder ein Mitarbeiter aus der Personalabteilung das Gespräch mit dem Angestellten sucht. Hiervon versprechen sich bislang nur wenige Unternehmen den gewünschten Erfolg. Häufig wird Abwesenheit als Fehlverhalten interpretiert, ohne den Anlass zu kennen. Wird ein Arbeitnehmer von seinem Partner verlassen und muss sich allein um die Kinderbetreuung kümmern, gibt es in der Familie einen Pflegefall oder lassen sich Ehepaare scheiden, sind sie womöglich temporär nicht arbeitsfähig.

Die Gründe für Absentismus sind jedoch nicht nur im privaten Umfeld zu finden. Ist ein Mitarbeiter am Arbeitsplatz von Mobbing betroffen, leidet er unter der hohen Arbeitsbelastung oder fühlt er sich durch den Führungsstil seines Vorgesetzten demotiviert, kann dies zu Fehlzeiten führen. Unternehmen haben die Möglichkeit, einen Vertrauensarzt einzusetzen und dadurch die Fehlzeiten besser zu kontrollieren. Helfen können außerdem Rückkehrgespräche, in denen vereinbart wird, wie der Mitarbeiter an seinen Arbeitsplatz zurückkehren kann. Besteht kein begründeter Anlass für die Fehlzeiten und zeigt sich der Angestellte uneinsichtig, muss das Unternehmen gegebenenfalls eine Abmahnung aussprechen.

In den meisten Fällen lassen sich durch Gespräche die Ursachen aufklären und Abwesenheitszeiten reduzieren. Einige Unternehmen entscheiden sich dafür, ihren Mitarbeitern mehr Gestaltungsfreiräume zu gewähren. Eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeiten und weitere Maßnahmen tragen dazu bei, Fehlzeiten im betrieblichen Alltag zu verringern.

Vorsicht ist geboten bei suchtbedingter Abwesenheit. Alkoholprobleme bergen beispielsweise ein erhöhtes Potenzial zu Absentismus. In vielen Berufen ist es nicht gestattet, alkoholisiert am Arbeitsplatz zu erscheinen. Die Freistellung des betroffenen Mitarbeiters und die Vermittlung von Hilfsangeboten sind notwendig, um Fehlzeiten nachhaltig zu reduzieren und Arbeitssicherheit zu gewährleisten.

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