HR im Wandel: People-based HR als echter Erfolgsfaktor statt nur Etikettenwechsel
Neue Fachkräfte für sich zu gewinnen und sie anschließend langfristig zu binden, sind die beiden großen Herausforderungen im demografischen Wandel. Damit das gelingt, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter konsequent in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen. Damit verbunden ist die Reise hin zur People-based HR. Ziel ist es, einzigartige Mitarbeitererfahrungen zu kreieren. Neue Arbeitsweisen und digitale Technologien spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Der Wandel zu People-based HR ist alternativlos
Unternehmen steht ein signifikanter Umbruch ins Haus: der Wandel von HR hin zu People. 94 Prozent der HR-Führungskräfte erwarten entsprechende Veränderungen bereits in den nächsten drei bis fünf Jahren. Das ist das zentrale Ergebnis einer aktuellen Sage-Befragung unter 500 mittelständischen Unternehmen aus Deutschland, Kanada, Australien, Großbritannien und den USA.
Doch die nahende Transformation gelingt nicht von heute auf morgen: Knapp neun von zehn Befragten rechnen mit einer Übergangsphase von bis zu zehn Jahren. Dabei fürchtet knapp die Hälfte der Studienteilnehmer, von der Konkurrenz abgehängt zu werden.
Report: HR im Wandel
Der Wandel von HR in People in einer digitalisierten Arbeitswelt: Es kommt zu Veränderungen, was die Art angeht, wie Unternehmen agieren, wie sie ihre Mitarbeiter
verwalten und wie sie arbeiten.
Wir haben 500 leitenden HR- und People Führungskräfte weltweit befragt, um diese Veränderungen besser zu verstehen.
Digitalisierung als wichtiger Stellhebel
Doch diese Gefahr lässt sich durchaus bannen. Insbesondere der Einsatz digitaler Technologien wird künftig maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg in der People Company (mit-)entscheiden. 79 Prozent sehen darin sogar einen der wichtigsten Stellhebel. Vor allem Social Media sollen dazu beitragen, die richtigen Kandidaten anzusprechen. Auch der Einsatz von Big Data und Echtzeitanalysen gewinnt an Bedeutung und wird zur Grundlage für effektive Personalentscheidungen. Jede zweite HR-Führungskraft plant daher entsprechende Maßnahmen, im Rahmen ihrer People-based HR Strategie bereits innerhalb der nächsten zwölf Monate in entsprechende Technologie zu investieren.
People-based HR beginnt beim Recruiting
Ob ein Unternehmen den Wandel hin zur People Company meistert, zeigt sich oft schon in den Einstellungsprozessen. Talent-Akquise, Auswahlverfahren und Onboarding müssen Hand in Hand gehen; davon ist ein Drittel der Verantwortlichen überzeugt. 24 Prozent haben bereits KI- und Automatisierungsprozesse in der Personalbeschaffung eingeführt, weitere 56 Prozent wollen binnen eines Jahres nachziehen.
Pulsbefragungen: Was Mitarbeiter wirklich wollen
Motivierte und engagierte Mitarbeiter werden zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. People-based HR heißt auch, dass Unternehmen folglich die Mitarbeitererfahrungen konsequent in den Fokus ihres Handels rücken müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, plant knapp die Hälfte der Führungskräfte, neue Arbeitsweisen zu entwickeln. Insbesondere mithilfe von Pulsbefragungen wollen sie künftig permanent die Stimmung im Team monitoren. 84 Prozent haben diese Methode bereits eingeführt oder wollen sie in Kürze implementieren.
Weiterbildung, Feedback, Belohnung: Mitarbeiterorientiert agieren
Wirtschaft und Gesellschaft unterliegen einem permanenten Wandel. Lebenslanges Lernen ist daher längst zum Standard geworden. Allerdings muss Weiterbildung individuell angepasst werden: Lerntypen, Interessensgebiete und persönliche Ziele sollten dabei Berücksichtigung finden. Bei 30 bis 40 Prozent der Unternehmen gehören mitarbeiterorientierte Lernformen, Mikroschulungen und flexible Laufbahnen schon heute zum Alltag. Innerhalb der nächsten Monate wird sich die Zahl auf 80 bis 90 Prozent erhöhen.
Auch das Performance Management entwickelt sich in die gleiche Richtung: 40 Prozent der Unternehmen sammeln bereits konsequent Feedbackdaten. Weitere 47 Prozent wollen diesem Vorbild folgen – unter anderem, um darauf aufbauend ein individualisiertes Belohnungssystem zu entwickeln.
Next Steps: Widerstände überwinden, neue Fähigkeiten erlernen
HR-Führungskräfte haben die Zeichen der Zeit erkannt. Doch noch gilt es, hartnäckige Widerstände zu überwinden: 52 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen notwendige Veränderungen im People Management verhindert. Zudem gilt es, den HR-Bereich fit zu machen für die neuen Herausforderungen. Vor allem Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation, People Analytics, Kreativität und digitale Technologien gewinnen zunehmend an Bedeutung. Der Nachholbedarf ist vielerorts groß.