Staffel 1: Mitarbeiter - die Besten finden und binden
Freiräume für Teams sind gut für Ihr Unternehmen
Mich hat der positive gesellschaftliche und kulturelle Einfluss erfolgreicher Marken schon immer fasziniert – wie sie Menschen zusammenbringen, Grenzen überschreiten und oft auf originelle Weise ein wichtiges Statement setzen, das über die angebotenen Produkte und Dienstleistungen hinausgeht.
Hinter diesem Erfolg steckt ein tieferer Sinn, eine starke Motivation und der Wunsch, etwas zu verändern oder etwas vollkommen Neues zu schaffen. Wir alle spüren, wenn ein Unternehmen oder eine Marke einen gewissen Gehalt hat und für etwas steht. Daran wollen wir dann gern teilhaben – wir wollen dazugehören.
Seit über 30 Jahren arbeite ich weltweit mit kreativen Köpfen und Unternehmen zusammen. Dabei ist mir ungeachtet der Einzigartigkeit jeder dieser Erfahrung aufgefallen, dass all diese Teams von einer beeindruckenden Energie profitieren: einer starken Unternehmenskultur.
„Wissen schränkt uns ein, Unwissenheit schafft neue Freiräume.“
Jiddu Krishnamurti
Bei vielen heutigen Unternehmen vermisse ich Intuition und Offenheit, was dazu führen kann, dass viele geschäftliche Chancen nicht erkannt werden. Zu häufig sind Unternehmen von einem falschen Sicherheitsdenken geprägt, wollen kommende Entwicklungen möglichst treffsicher einschätzen und auf keinen Fall ein Risiko eingehen. Unternehmen werden dadurch unflexibel und alles läuft in festgefahrenen Bahnen. Gleichzeitig verlieren sie die Fähigkeit, Bestehendes zu hinterfragen, sowie den Wunsch, neue Ideen zu entwickeln und sich auf Neuland zu begeben.
Wie schaffen wir also die Rahmenbedingungen, um dieses Gespür für unentdeckte Chancen und eine gewisse Risikofreude in unseren Teams zu fördern? Lassen Sie sich von diesen drei Ideen inspirieren, wie Sie mit Ergebnisoffenheit neue Freiräume schaffen und Ihr Team erfolgreich motivieren:
1. Vertrauen Sie auf die Eigenkompetenz Ihrer Teams
Freiheit und Vertrauen sind wichtig, um aktiv zu werden und eigene Lösungen zu finden. Mein Tipp: Warum halten Sie sich als Führungskraft nicht einfach etwas zurück? Verzichten Sie einmal auf genaue Anweisungen und ermutigen Sie Ihr Team, selbst Lösungen zu finden. Geben Sie keine Erfolgskennzahlen oder konkrete Ziele vor – das kann die Intuition Ihrer Mitarbeiter hemmen. Stellen Sie stattdessen wichtige Fragen und erkennen Sie, was Sie aus bisherigen Fehlern lernen können.
2. Dezentralisieren Sie Führungsaufgaben
Die Natur wird durch kein Befehls- oder Kontrollzentrum gesteuert und blüht und gedeiht trotzdem seit 3,8 Milliarden Jahren. Dezentrale Unternehmen haben meiner Erfahrung nach eine ähnliche Dynamik wie natürliche Entwicklungen und können Positives in der Geschäftswelt bewegen. Ihre Rolle besteht darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine „natürliche Entwicklung“ fördern – und dann überlassen Sie Ihrem Team das Feld.
3. Halten Sie sich mit Ratschlägen zurück
Die besten Unternehmen und Führungskräfte praktizieren oft eine Kultur des Lernens: Statt auf alles eine Antwort zu haben, werden gute Fragen gestellt. Die Schaffung eines Arbeitsumfelds, das Neugier und den Wunsch fördert, den Dingen auf den Grund zu gehen, ist entscheidend, um Neues zu entdecken. In solchen Umgebungen gedeihen neue Ideen und Vielfalt.
Den Kern aller lebendigen Unternehmenskulturen bildet eine Art ungezwungene, selbstverständliche Loyalität. Denken Sie daran: Auf die Eigenkompetenz anderer zu vertrauen, ist keine Schwäche – im Gegenteil. Wenn Sie andere ermutigen, selbst nach neuen Ideen und Lösungen zu suchen, ist das eine weise Entscheidung und die beste Form von Führung überhaupt. Je mehr Freiraum Sie für originelle Denkansätze zulassen, desto stärker wird Ihr Unternehmen von dieser Bereicherung profitieren.
Ergebnisoffenheit kann enorme Vorteile haben.