Future of Work und HR – Wie sehen die Karrieren von morgen aus?
Die Berufswelt befindet sich durch Technologisierung und Digitalisierung in einem starken Umbruch. Wer die künftigen Anforderungen kennt, kann sich auf die Zukunft der Arbeit gezielt vorbereiten: durch die Wahl der richtigen Branche, durch Ausbildung wichtiger Future Skills und durch agile Arbeitsmethoden.
Es war Microsoft-Gründer Bill Gates, der die zukünftige Entwicklung prophetisch in einen Satz packte: „Banking is necessary, banks are not.“ Das war 1994 – als die digitale Revolution noch in den Kinderschuhen steckte. Damals konnte niemand absehen wie die Future of Work aussehen wird, dass Menschen künftig überall ihre Bankgeschäfte tätigen wollen, aber dazu nicht unbedingt eine Bankfiliale aufsuchen müssen.
Längst hat die Online-Technologie nicht nur das Finanzwesen verändert, sondern hat in alle anderen Branchen und Unternehmensbereiche eingegriffen. Dieser Prozess der steten Wandlung hat auch Auswirkungen auf unsere Art zu arbeiten: New Work, Homeoffice bzw. hybrides Arbeiten und Cloud Computing sind inzwischen zu gängigen Begriffen geworden.
McKinsey hatte erstmals eine Studie zur Thematik: „The future of work after COVID-19“ herausgebracht. Dabei wurde dafür die wichtigsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung bis 2030 in acht Ländern untersucht. herausgebracht. Die „Future of Work“ bietet aus heutiger Perspektive viele Chancen und birgt gleichzeitig auch Risiken: Durch die fortschreitende Automatisierung, Digitalisierung und den produktiven Einsatz von KI im Unternehmen werden längerfristig einige Berufsfelder wegfallen – das sind insbesondere „Fertigungsberufe“ wie beispielsweise Industrie- und Kfz-Mechaniker. Andere Berufe werden an Bedeutung zunehmen und wieder andere neu entstehen. Wer seine Karriere gezielt auf Zukunft einstellen will, sollte dies mit Blick auf wachsende Branchen und zeitgemäße Arbeitsverhältnisse tun. Deutliche Trends zeichnen sich bereits ab.
Im Artikel werden folgende Punkte betrachtet:
- Karriere machen in Wachstumsbranchen
- Mitarbeiter binden – durch Zufriedenheit und individuelle Förderung
- Mit einem agilen Mindset lässt sich auf Veränderungen schneller reagieren
- Soft Skills = Future Skills: Sie spielen für die Karriere eine große Rolle
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Future of Work
Karriere machen in Wachstumsbranchen
Es gibt verschiedene Ansätze, um Vorhersagen darüber zu treffen, welche Berufe in Zukunft stark nachgefragt sein werden. Eine Möglichkeit ist, die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den letzten Jahren zu analysieren und so eine Prognose zu erstellen. Demzufolge sind es diese Branchen und Berufe, die bereits jetzt eine hohe Nachfrage haben und in Zukunft wahrscheinlich noch an Bedeutung hinzugewinnen werden:
- Gesundheit: Infolge der alternden Bevölkerung wird voraussichtlich eine steigende Nachfrage nach Berufen im Gesundheitswesen bestehen. Schon jetzt mangelt es an Arbeitskräften. Die Gründe: eine eher durchschnittliche Bezahlung und eine hohe Arbeitsbelastung, vor allem im Pflegebereich. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Gesundheitsberufe bis Mitte der 2030er-Jahre um 26 Prozent zunehmen.
- Ausbildung: Ebenfalls sind Lehrkräfte gesucht – in Zukunft werden ausbildende Berufe schätzungsweise um 20 Prozent wachsen.
- Forschung, Technik, IT, Naturwissenschaften: Die sogenannten MINT-Berufe bleiben weiterhin gefragt. Vor allem die IT-Branche wächst: allen voran Berufe mit dem Schwerpunkt auf Data Engineering, App Developing, Datenanalyse und auf IT-Security.
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Was Sie als Unternehmer, Geschäftsführer oder Verantwortlicher im Personal-, IT- und Finanzbereich zur Auswahl einer HR-Lösung wissen sollten.
Mitarbeiter binden – durch Zufriedenheit und individuelle Förderung
In Branchen, die exponentiell wachsen und in denen eine große Zahl an Arbeitskräften benötigt wird, sind Arbeitgeber angehalten darüber nachzudenken, wie sie Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden können.
Denn auch künftig wird es nicht leichter werden: Durch den allgemeinen Arbeitskräftemangel haben sich die Ansprüche der Beschäftigten erhöht, was ihren Einstieg im und ihre Bindung zum Unternehmen betrifft. Was am meisten zählt, ist Zufriedenheit mit der Arbeit und den Arbeitsbedingungen sowie die emotionale Verbundenheit zur Firma, das sogenannte affective commitment.
Mitarbeiter wünschen überdies eine gezielte Förderung und befürworten eine Lernkultur im Unternehmen, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Wem diese Möglichkeit nicht gegeben ist, der lässt mitunter in seiner Leistungsbereitschaft nach. Quiet Quitting kann die Folge sein. Was nichts anderes ist als „Dienst nach Vorschrift“. Die HR-Abteilung kann hier durch entsprechende Maßnahmen vorgreifen und Angebote für Weiterbildungen oder Coachings machen. Arbeitnehmer dürften dies zu schätzen wissen, selbst wenn durch ein hohes Arbeitspensum nicht alle Angebote wahrgenommen werden können.
Mit einem agilen Mindset lässt sich auf Veränderungen schneller reagieren
Ein zentraler Aspekt beim Arbeiten von morgen ist die Offenheit für agile Arbeitsweisen – und das betrifft alle Ebenen. Mit der Implementierung eines „agilen Mindsets“ kann es Unternehmen gelingen, schneller auf Veränderungen zu reagieren. Anders als in „alten“ hierarchischen Unternehmensstrukturen, bei denen die Führungsaufgaben von oben nach unten delegiert werden, liegt in agilen Organisationen die erste Führungsaufgabe bei den Mitarbeitern selbst.
Was bedeutet: Jeder Mitarbeiter übernimmt Verantwortung für das eigene Handeln. Vor allem die jüngere Generation – wie die Gen Z – befürwortet eine solche Arbeitsform. Um den Prozess der Selbstführung im Unternehmen in Gang zu setzen, sind Transparenz und Offenheit entscheidende Faktoren. In agilen Organisationen stellen Führungskräfte sicher, dass alle Mitarbeiter über wichtige Entwicklungen und Entscheidungen informiert sind. Es unterstützt die klare, offene Kommunikation und den Austausch innerhalb des Teams.
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Soft Skills = Future Skills: Sie spielen für die Karriere eine große Rolle
Bereits bei der Einstellung neuer Mitarbeiter sollte auf die Bereitschaft für agiles Arbeiten geachtet werden. Aber auch Future Skills wie Digitalaffinität und Daten-Skills sind mehr und mehr für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben wichtig.
Ebenfalls gelten Soft Skills wie Anpassungsfähigkeit, Empathie und Kreativität als zentrale Kompetenzen in der Arbeitswelt von morgen. Denn in einem Umfeld, das von Technologie geprägt ist, erhält die Interaktion mit anderen Menschen einen neuen Wert. Durch funktionierende Teamarbeit entsteht eine Arbeitsumgebung, die motivierend wirkt und dadurch die Produktivität fördert. Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Schlüsselqualifikationen künftig branchenübergreifend gefordert sind und wie Sie sich diese aneignen können, um für die „Future of Work“ bestens gerüstet zu sein.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Future of Work
Was ist Future of Work?
Das ist das Arbeiten der Zukunft, in der sich herkömmliche Berufsbilder durch fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung vermutlich rasch wandeln werden.
Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?
Ein Schwerpunkt wird auf agilen Arbeitsformen liegen, die eine hohe Flexibilität und eigenverantwortliches Handeln bei den Mitarbeitern voraussetzen.
Wie wollen wir zukünftig zusammenarbeiten?
Vor allem jüngere Arbeitnehmer fordern weniger hierarchische Firmenstrukturen, mehr Mitsprache und eine ausgewogene Work-Life-Balance.
Was hat sich in der Arbeitswelt verändert?
Aufgrund neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz, Data Analytics und Robotik wurden viele alltägliche Aufgaben automatisiert. Im Büroalltag überwiegt Teamarbeit, bei der offene Kommunikation und Transparenz erwünscht sind.
Welche Jobs werden bis 2030 verschwunden sein?
Vor allem jene, die sich digitalen Technologien und modernen Kollaborationstechniken gegenüber verschließen. Aber auch solche, bei denen menschliche Arbeitskraft durch Computer ersetzt werden kann: Berufe wie Drucker, Finanzbuchhalter, Datentypist.