5 Tipps für datenbasiertes Talent Recruiting
Datenbasiertes Talent Recruiting verbessert die Effektivität und Effizienz des Recruitings. Daten können zur Segmentierung von Kandidatenprofilen und zur Bewertung von Kompetenzen genutzt werden, sollten jedoch die menschliche Interaktion und Empathie bei der Kandidatenauswahl nicht vernachlässigen.
Recruiting hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Nicht nur Fachkräftemangel intensiviert den Wettbewerb und die Jagd um die besten Talente, es wird auch wichtiger, die richtigen Kandidaten für Jobs zu finden und einzustellen. Hier können Daten ein wichtiger Helfer und Wegweiser sein.
Wer Recruiting kennt, weiß, wie zeitaufwändig die Kandidatensuche sein kann. Nicht nur die Suche, es tauchen auch oft Stolpersteine im Recruiting-Prozess auf: Beispiele sind ungenaue Stellenbeschreibungen und Vorstellungsgespräche mit Teilnehmern, die sich schnell als ungeeignet herausstellen. Zudem sind die Zeiten vorbei, als eine Stellenausschreibung reichte, um mit vielen Bewerbern gesegnet zu sein – heute ist proaktives Handeln und die aktive Jagd nach Talenten die Regel.
In Zeiten von Big Data und fortschreitender Digitalisierung finden sich zum Glück digitale Möglichkeiten, um das Recruiting insgesamt effizienter zu gestalten: Hier kommt datenbasiertes Talent Recruiting als effiziente Maßnahme ins Spiel, mit dem sich wichtige Gewinne und Vorsprünge zu den Wettbewerbern erzielen lassen.
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1. Mit der Datenbasis zum Talent Pool
Daten für das Recruiting gibt es reichlich, denn es bieten sich gleich mehrere Kanäle als Quellen an. Daten können aus sozialen Medien, Stellenbörsen und anderen Recruiting-Tools stammen. Sie können als Rohmaterial für Analysetools genutzt werden. So gelingt es anhand von Daten, Kandidatenprofile zu segmentieren, mit dem Ziel, die Suche nach Kandidaten gezielter zu verbessern. Beim Segmentieren können beispielsweise Faktoren wie die geografische Lage, die Branchenkenntnisse und die Erfahrung berücksichtigt werden. Mit Hilfe einer Datenanalyse kann das Recruiting-Team Zeit und Ressourcen besser auf die Kandidaten fokussieren, die am besten zu den Anforderungen der offenen Stellen passen und gleichzeitig die Candidate Experience verbessern. Es geht also weniger Zeit für unnötige Anstrengungen verloren und die Erfolgschancen steigen insgesamt.
Mit Daten ist es einfacher, einen Talent-Pool zu eröffnen, zu bewerten und zu optimieren. Ein Talent Pool ist eine Datenbank oder eine Liste von qualifizierten Personen, die Interesse an einer Beschäftigung bei einem Unternehmen oder einer Organisation gezeigt haben, aber nicht sofort in eine offene Position passen. Der Talent Pool lohnt sich als strategisches Instrument, um potenzielle Bewerber und Talente langfristig auf Reserve zu halten und zu pflegen. Wer auf einen Talent-Pool zugreifen kann, ist auch auf den nächsten Personal-Engpass besser vorbereitet.
2. Fundierte Entscheidungen mit Daten treffen
Die vielleicht naheliegendste und effizienteste Möglichkeit liegt darin, Daten als Grundlage für die Bewertung der Kandidaten zu nutzen. So lassen sich beispielsweise automatisierte Vorstellungsgespräche oder Online-Tests nutzen, um die Kompetenzen und Fähigkeiten der Kandidaten besser kennenzulernen. Und das vielleicht schon vor einem persönlichen Gespräch. Auch die Analyse von Lebensläufen, Arbeitsproben und Referenzen kann mithilfe von Datenanalysen vereinfacht werden. So können sie komplett oder teilweise automatisiert gesichtet werden. Durch höhere Treffsicherheit und mehr Vorauswahl lässt sich so die Qualität der Kandidatenauswahl verbessern. Eine solche Analyse hilft auch, die richtigen Kennzahlen zu finden, um die Kandidaten zu bewerten. Die Chancen für unvoreingenommene Entscheidungen steigen.
3. Außendarstellung und Stellenanzeigen mit Daten verbessern
Daten lassen sich zur Analyse der Effektivität von Stellenanzeigen und zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit nutzen. Die Daten verraten auch, in welchem Kanal am besten potenzielle Kandidaten zu finden sind – das kann von TikTok oder Instagram bei der jungen Zielgruppe bis zu speziellen Netzwerken wie Facebook-Gruppen bei bestimmten Spezialisten wie etwa Hautärzten reichen. Gleichzeitig gilt es, diese Kanäle nicht nur für die Personalsuche zu verwenden, sondern auch für das Employer Branding. Wer auf den richtigen Kanälen für sich als Arbeitgeber wirbt, steigert die Bekanntheit und die Chancen, attraktiv für Bewerber zu sein.
Die Erfassung und Analyse von Feedback von Kandidaten und Mitarbeitern kann dazu beitragen, den Recruiting-Prozess insgesamt zu verbessern und sowohl den Kandidaten wie auch Mitarbeitern eine bessere Erfahrung zu bieten.
4. Diversität und Inklusion durch Recruiting fördern
Bei richtiger Arbeit mit Daten ergibt sich ein weiterer, wichtiger Vorteil von datenbasiertem Talent Recruiting. So kann man Diversität und Inklusion im Recruiting verbessern. Durch die Analyse von Daten können Unternehmen sicherstellen, dass sie eine breitere Palette von Kandidaten ansprechen und sich auf eine vielfältige Gruppe von Kandidaten konzentrieren. Die Nutzung von Daten kann dazu beitragen, unbewusste Vorurteile zu beseitigen und eine gerechtere und inklusivere Einstellungspraxis zu fördern.
5. Datennutzung im Team fördern und erleichtern
Es gibt jedoch auch Herausforderungen bei der Nutzung von Daten im Recruiting. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, dass das Recruiting-Team in der Lage sein muss, die Daten richtig zu interpretieren und überhaupt zu nutzen. Nicht jedes Unternehmen wird dafür gleich Datenwissenschaftler einstellen wollen – und auch die sind sehr schwer zu finden.
Darüber hinaus kann es schwierig sein, die richtigen Datenquellen zu finden und sicherzustellen, dass die Daten korrekt und aktuell sind. In beiden Fällen kann aber Datenanalysesoftware helfen. Sie kann durch Datenvisualisierung das Lesen und Interpretieren von Daten vereinfachen. Tools können auch helfen, die Datenqualität zu verbessern, zum Beispiel veraltete oder doppelte Datensätze zu finden und zu bereinigen.
Fazit: Datenbasiertes Talent Recruiting im Zusammenspiel mit Menschen
Datenbasiertes Recruiting ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um die Kosten und den Zeitaufwand für das Recruiting zu reduzieren, indem es die Suche und Bewertung von Kandidaten vereinfacht und teilweise automatisiert.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass datenbasiertes Talent Recruiting kein Allheilmittel ist. Daten sollten unterstützen, aber nicht als Ersatz für menschliche Interaktion und Empathie bei der Kandidatenauswahl dienen. Daten können dazu beitragen, menschliche Fehler und Vorurteile zu minimieren und den Recruiting-Prozess zu optimieren. Sie sollten aber niemals die Rolle von Empathie und menschlichem Urteilsvermögen ersetzen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass datenbasiertes Talent Recruiting eine entscheidende Rolle für die Zukunft des Recruiting spielen wird. Unternehmen, die datenbasiertes Handeln in ihren Recruiting-Prozess integrieren, werden in der Lage sein, die Effizienz und Effektivität ihres Recruitings zu steigern und die Qualität der eingestellten Mitarbeiter zu verbessern. Sie müssen aber auch die Herausforderungen und Grenzen des datenbasierten Handelns im Recruiting kennen und berücksichtigen. Nur so können Sie sicherzustellen, dass die Rolle der Daten im Recruiting auf eine sinnvolle und effektive Weise genutzt wird.